Samstag, 8. Juni. Am frühen Morgen trafen sich auf der Arnstädter Hammerwiese mehrere Fahrzeuge und eine Seitenwagenmaschine. Mitglieder und Freunde der Alternative für Deutschland aus dem Ilmkreis trafen sich zu ihrer ersten Ilmkreistour. „Ziel der Fahrt ist es, die AfD-Ilmkreis im Ilmkreis bekannt zu machen. Sehen und gesehen werden, das ist unser Motto“, so der 1. Sprecher Rüdiger Schmitt. Mit auf Tour ging ein Benz-Oldtimer, am Steuer sein stolzer Besitzer Hans-Christian Köllmer, Arnstadts ehemaliger Bürgermeister. Mit dabei ein weiterer Oldtimer von RA Matthias Glock und weitere Fahrzeuge, darunter auch ein gelber, offener Trabi-Kübelwagen von Stefan Kirchke. Die Fahrzeuge waren allesamt mit Autofahnen der „Alternative für Deutschland“ und der Schwarz-Rot-Goldenen Nationalfahne ausgerüstet.

Entlang der Ilm nach Stadtilm …

Pünktlich um 9.30 Uhr bewegte sich der Korso, der zuvor von der Polizei und den Behörden genehmigt worden war, in Richtung Stadtilm. Einen ersten Halt gab es in Dienstedt, dann Ankunft in der Stadt mit dem größten Marktplatz Thüringens. Zügig waren ein Stand aufgebaut, sofort setzten sich einige Mitglieder in Bewegung, um in Geschäften und auf dem Marktplatz Flyer zu verteilen. Mit dem Megaphon wurden Ziele der Alternative für Deutschland vorgestellt und schnell kam man mit den Stadtilmern ins Gespräch. Obwohl nur eine halbe Stunde Zeit war, unterschrieben mehrere Stadtilmer die Unterstützungsformblätter, von denen die Alternative für Deutschland in Thüringen ca. 2.200 benötigt.

Auf zum Altstadtfest nach Ilmenau

Ein ähnliches Bild bot sich an der nächsten Station. In Ilmenau kam gerade um die Mittagszeit das Altstadtfest in Gang. Auch hier gab es sofort erste Gespräche, die Flyeraktion wurde genau so gehandhabt und auch hier gab es interessante Gespräche mit den Ilmenauern, von denen einige spontan ihre Unterstützung schriftlich dokumentierten. Ein großes Dankeschön muss man dem Mitarbeiter des Ilmenauer Ordnungsamtes sagen, der den Konvoi empfing, sich um Parkplätze kümmerte und um einen Stand auf dem Wetzlarer Platz. Nach einer knappen dreiviertel Stunde ging es auch hier weiter – Richtung Gräfenroda.

Ruhiger Zwischenstopp in Gräfenroda

Nach einer Ortsdurchfahrt Zwischenstopp auf dem Lindenplatz. Der war allerdings durch einen Riesen-LKW mit Hänger so gut wie blockiert. Hier erhielten die Teilnehmer nur erstaunte Blicke von vorbeifahrenden Fahrzeugen. Deshalb lag der Schwerpunkt auf dem Flyer, den nicht wenige Gräfenrodaer rund um den Lindenplatz später in ihrem Briefkasten fanden. Die Uhr zeigte schon gegen 13.45 Uhr, als sich die Fahrzeuge mit wehenden Fahnen in Richtung Arnstadt in Bewegung setzten. Schon gegen 14 Uhr hatte der AfD-Kreisverband auf dem Riedplatz einen Stand aufgebaut, nun kamen noch die Fahrzeuge und ein weiterer Stand dazu. Wenig später traf auch das Mitglied des Thüringer AfD-Landesverbandes Björn Höcke ein. Der Gymnasiallehrer aus dem schönen Eichsfeld hatte einen harten Tag. Von zuhause steuerte er seinen Wagen nach Sondershausen zum Thüringentag. „Wir stießen dort auf unerwartet großes Interesse. Von 100 angesprochenen Bürgern, so schätze ich das ein, zeigten sich über 90 sehr aufgeschlossen und interessiert“, sagte er gleich eingangs.

„Die Zeit ist reif für eine politische Alternative in Deutschland“

In seiner 40-Minutenrede die er zur Abschlußkundgebung hielt, machte er nicht nur die Ziele der Alternative für Deutschland deutlich, sondern auch seine ganz persönliche Überzeugung. Als große Gefahr bezeichnete er die Politikverdrossenheit vieler Bürger, die er aufforderte, sich nicht entmutigen zu lassen. „Die Zeit ist reif für eine politische Alternative in Deutschland“, sagte er unter großem Beifall der Anwesenden. „Wir stehen nicht hier, weil wir Langeweile hätten“, sagte der Vater von vier Kindern, „sondern es ist die Sorge um die Zukunft, um die Zukunft unserer Kinder, die Sorge um die Zukunft unseres Landes, die uns hier auf die Straße treibt und die uns nicht mehr ruhen läßt. Und wir werden auch nicht mehr ruhen, bis sich die Politik in unserem Land um 180 Grad gedreht hat und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes und unseres Volkes gesichert ist. Das steht fest.“ Er kritisierte deutlich, daß der politischen Klasse der Begriff des Dienens abhanden gekommen ist. Als zentrales Recht der Demokratie bezeichnete Björn Höcke das Recht auf Meinungsfreiheit. Am Beispiel des Märchens „Des Kaisers neue Kleider“ verglich er die Alternative für Deutschland mit dem kleinen Jungen aus dem Märchen von Hans Christian Andersen, der entgegen der politischen Korrektheit den Mut hat, die Wahrheit auszusprechen. „Wir kommen aus allen Schichten des Volkes, aus allen Berufsgruppen und wir sind angetreten wie der kleine Junge, um die Dinge beim Namen zu nennen. Wir werden nicht aufhören, Präsenz zu zeigen, bis diese Politik sich ändert.“ Deutlich widerlegte er auch das Märchen des Exportvorteils für Deutschland, seit der Einführung des Euro. „Der Export in die Eurozone betrug 1998 in etwa 43 Prozent deutscher Ausfuhren, heute sind es nur noch 37 Prozent. Das heißt, der Export ist rückläufig in die Eurozone.“ Mit viel Beifall bedacht, kehrte Björn Höcke nach einem langen Tag wieder zu seiner Familie im schönen Eichsfeld zurück.

Am Ende der Veranstaltung hatten sich auch in Arnstadt nicht wenige Bürger als Unterstützer eingetragen. Ein großes Dankeschön gilt allen Teilnehmern, Unterstützern und Freunden, die sich für diese Tour engagierten. Nun gilt es, verstärkt weiter um Unterstützungsunterschriften für die Alternative für Deutschland in Thüringen zu werben.

Autor: Hans-Joachim König, 12.06.2013